
Ratgeber
Pfui, das stinkt: Das Sleeper-PC-Gehäuse
von Kevin Hofer
Es geht ans Eingemachte in Sachen Sleeper-PC. Zumindest fast. Das Gehäuse und die Komponenten sind da. Jetzt muss ich nur herausfinden, wie ich alles im alten Tower unterbringe.
Retro ist geil und darum sind auch alte PCs geil. Leider sind die so langsam, dass dir das Gesicht einschläft. Deshalb baue ich ein altes Gehäuse um, und schraube moderne Komponenten rein. Das nennt sich Sleeper-PC. Den kannst du gewinnen. Wie erfährst du am Ende des Artikels.
Beim letzten Mal habe ich die alten Teile aus dem Gehäuse genommen und mich an vergangene IT-Zeiten erinnert. Wenn ich mir das fast fertig ausgeschlachtete Gehäuse des Sleeper-PCs so anschaue, habe ich gemischte Gefühle. Einerseits freue ich mich riesig auf das bevorstehende Projekt, andererseits habe ich Respekt davor.
Wie ich bereits beim letzten Mal verraten habe, muss ich im Inneren des Gehäuses nicht viel verändern. Da es sich um das ATX-Format handelt, passt die Auskerbung hinten für das Mainboard und auch die Abstandshalter sollten korrekt platziert sein. Wenn nicht, sind schnell neue besorgt oder die alten umgeschraubt.
Die grösste Modifikation ist das Entfernen der Halterung für die Laufwerke und das Verschieben der Halterung fürs Netzteil. Beide muss ich entweder wegfräsen oder ausbohren, da sie vernietet sind. Die Halterung fürs Netzteil muss ich nach oben verlegen, weil sie einerseits mittig platziert nicht schön aussieht und mich andererseits beim Montieren stört. Ist sie oben angemacht, habe ich darunter genug Platz, um meinen Ideen freien Lauf zu lassen.
Da ich die Laufwerke alle rausnehme, muss ich mir etwas für die fehlenden Blenden in der Front überlegen. Damit der Sleeper-PC auch nach dem Umbau immer noch im Retro-Gewand daherkommt, will ich die Blenden der Laufwerke wiederverwenden.
Corsair, Asus und Samsung stellen mir für das Projekt diverse Komponenten zur Verfügung. Von Asus gibt’s folgende Produkte:
Corsair spendiert folgende Komponenten:
Samsung sorgt für den Speicher:
Die restlichen Komponenten werden von digitec gesponsert:
Alphacool Eiswasser Crystal Red
1000 ml, Fertiggemisch
Hinzu kommen diverse Fittings von Alphacool. Für etwas mehr Bling verbaue ich noch den CableMod Verti PCI-e Bracket, den ich noch von meinem Beitrag zu vertikalen GPUs übrig habe.
Ich habe mich für einen AMD-Prozessor entschieden, weil auf dem Gehäuse ein AMD-Logo prangt und ich Fan vom Red Team bin. Und ja, ich weiss, du fragst dich jetzt, wieso ich keine Radeon VII verbaue. Ganz einfach: Als ich das System geplant habe, war es so gut wie unmöglich an eine ranzukommen. Aber eine 2080er ist ja auch ganz in Ordnung.
Falls du schon einmal eine Wasserkühlung verbaut hast, ist dir vielleicht aufgefallen, dass in der Liste Reservoir fehlt. Das ist nicht etwa ein Fehler, nein, ich plane nämlich, dieses selbst zu machen. Genauer will ich sogar eine Pumpe/Reservoir-Combo erstellen, und diese dann selbst ausfräsen.
So stelle ich mir zurzeit das Innenleben des Sleeper-PCs vor.
Die Metallstange und das darüberliegende Netzteil decke ich mit Acrylglas ab. Selbstverständlich schraube ich die Platte nicht einfach so drauf, sondern schmücke sie. Ich spraye sie schwarz und will sie mit einem Schriftzug versehen. Das ganze Innere des Sleeper-PCs soll schwarz werden.
Gleich unterhalb dieser Abdeckung verbaue ich eine MDF-Platte, die ich etwas ins Gehäuse hineinversetzt montiere. So habe ich dahinter Platz für Kabel, die Lüftersteuerung und die SATA SSD. Vorne auf die Platte schraube ich die Pumpe/Reservoir-Combo. So kommt sie schön zur Geltung. Der Radiator und die Lüfter kommen etwa auf Höhe der Platte zu liegen.
Auf der Illustration siehst du eine Distro-Platte zwischen Radiator/Lüfter und Reservoir/Pumpe. Diese hat vor allem funktionalen Charakter. Da das Reservoir den höchsten Punkt im Loop darstellt, kann ich diesen problemlos füllen. Beim Entleeren habe ich aber ein Problem. Der tiefste Punkt im Loop ist der CPU-Wasserblock. Würde ich den Port zum Entleeren beim Reservoir machen, hätte ich immer noch Restflüssigkeit in den Rohren und dem Wasserblock. Der Drain-Port sollte immer am tiefsten Punkt im Loop sein. Mit der zusätzlichen Distro-Platte kann ich unterhalb des CPU-Wasserblocks einen Kugelhahn zum Entleeren anbringen.
Zusätzlich zu den beiden Lüftern auf dem Radiator verbaue ich einen weiteren Ansauglüfter unten. Wegen diesem muss ich eine der wenigen äusseren Modifikationen am Gehäuse machen. Statt des mitgelieferten Sockels, der gegen alle Seiten abschirmt, montiere ich vier einzelne Gummifüsse. So kann der Lüfter unten richtig Luft ins Gehäuse befördern. Selbstverständlich baue ich für alle Ansauglüfter Staubfilter. Auslasslüfter plane ich nur einen. Hinten im Gehäuse hat es genug Löcher, damit die heisse Luft raus kann und mit den drei Ansauglüftern sollte genug positiver Druck erzeugt werden, dass die heisse Luft aus dem Gehäuse gedrängt wird.
Nachdem ich alles schön geplant habe, ist es an der Zeit, von der Theorie in die Praxis überzugehen – und alles wieder über Bord zu werfen. Das wünsche ich mir selbstverständlich nicht, aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Ich arbeite mich von oben nach unten, und beginne mit dem Verschieben der Netzteilhalterung und der Blende dafür. Von meinen Erfahrungen dazu erzähle ich dir beim nächsten Mal. Willst du das nicht verpassen, klick bei meinem Autorenprofil auf «Autor folgen».
Wie viel GB RAM werden verbaut?
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.