
Ratgeber
Mit einer neutralen Farbpalette einrichten
von Pia Seidel
Wände müssen nicht zwangsläufig weiss sein. Egal, ob Blau, Beige oder Violett – ich verrate dir, welche Wandfarbe wozu passt.
Mit der richtigen Farbe machst du dein Zuhause nicht nur wohnlicher, sondern holst auch das Beste aus deinen Räumen heraus, indem du sie kleiner respektive grösser mogelst. So einfach ist das Ganze aber nicht. Mach dir also bereits vor dem Streichen deiner Wände Gedanken zum Farbkonzept, damit du nicht wie ich übers Ziel hinausschiesst.
Ich hatte vor rund 15 Jahren nämlich einen solchen Aha-Moment und wachte an einem Samstagmorgen mit einer Schnapsidee auf: Ich brauchte Abwechslung und zwar sofort. Ohne mir gross darüber Gedanken zu machen, fuhr ich ins nächste Bauhaus und kaufte mir gelbe Wandfarbe und Streichutensilien. Das Resultat liess sich zeigen. Die Rechnung ging aber nicht ganz mit meinen Möbeln auf. Diese waren mehrheitlich schwarz. Ich fühlte mich in meinem neuen Schlafzimmer wie Willi im Biene-Maja-Land. Damit du nicht denselben Fehler machst, sage ich dir, mit welcher Wandfarbe du welche Möbel richtig in Szene setzt.
Für mich eine der überraschendsten Kombinationen, da ich niemals auf die Idee gekommen wäre, helle Holzmöbel mit dunkelvioletten Wänden zu kombinieren. Die Interiormarke Oyoy beweist aber, dass diese Combo durchaus funktioniert. Dabei kannst du mit Holzmöbeln so richtig klotzen. Damit's aber harmonisch wirkt, bleibst du beim Holz im selben Farbton. Silberne Metallakzente sorgen für den letzten Schliff.
Rot- und Orangetöne wie diese Pfirsichfarbe (siehe oben) wirken warm. Hellgrau ist ein besonders schöner Kontrast dazu. Dasselbe gilt für silbrige Details. Pfirsich nimmt dem Metall die Härte. Mir persönlich würden bei diesem Beispiel noch puderrosa- oder nudefarbene Akzente gefallen. Warme Nuancen an den Wänden eignen sich für Räume mit einer Nord- oder Ost-Ausrichtung, da sie selten bis nie lichtdurchflutet sind.
Reines Weiss kann schon mal hart wirken. Creme oder Beige sieht hingegen viel wärmer aus und ist dennoch einfach zu kombinieren. Bisher war ich ein Fan von Beige gepaart mit Weiss. Meiner Meinung nach ein unschlagbares Duo. Bis ich dank der Marke Nordal (siehe Bild) die Kombination mit Schwarz für mich entdeckt habe. Das Beige nimmt der dunklen Nichtfarbe die Strenge. Dieser Trick funktioniert aber nur, wenn du dich auf ein Hellbeige beschränkst, da der auflockernde Effekt sonst flöten geht.
Gelbe Wände heben nicht nur die Stimmung, sondern sollen auch die Kommunikation fördern. Darum eignen sie sich besonders für das Wohnzimmer oder den Essbereich – Orte, an denen du Gäste empfängst. Um der Knallfarbe nicht die Show zu stehlen respektive dich visuell nicht zu erschlagen, empfehle ich dir als Kontrast eine ruhige Nuance wie Weiss. Generell gilt: Wenn du dir in Sachen Inneneinrichtung unsicher bist, paarst du knallige Möbel mit einer schlichten Wandfarbe oder umgekehrt. So bist du stets auf der sicheren Seite.
Dass Ton in Ton in Ton alles andere als langweilig ist, beweist die Marke Nordal gekonnt: Petrolfarbene Wände treffen in ihrem Lookbook auf gleichfarbige Sessel. Der Unterschied liegt im Material, das bei den Wänden matt und bei den Möbelstücken glänzend zur Geltung kommt. Für farbliche Akzente und Abwechslung sorgen Messing-Details. Entgegen aller Meinungen sind dunkle Farben in kleinen Zimmern nicht von Nachteil. Der Grund: Sie lassen Licht kaum reflektieren. Dadurch verschwinden die Konturen der Ecken optisch und das Zimmer sieht grösser aus. Wenn du ein Fan von Bildern bist, heben sich solche mit einem hellen Passepartout besonders schön von einer dunklen Wand ab.
Blau und Grün sind zurzeit nicht nur in Sachen Wandfarben tonangebend. Sie sehen hübsch aus und sollen beruhigend wirken. Deshalb eignen sie sich fürs Schlaf- oder Wohnzimmer. Wenn du bei der Farbwahl mutig bist, greifst du bei den Möbeln entweder zu Nachbar-Farben (diese liegen im Farbkreis nebeneinander) oder zu einer Komplementärfarbe (im Fall von von Bloomingville zu Gelb). Diese Variante ist auf den ersten Blick ein starker Kontrast, aber einer, der als angenehm empfunden wird, weil es sich hierbei eben um eine Komplementärfarbe handelt.
Hier geht's zu allen Wandfarben. Folge mir für weitere Tricks in Sachen Wohnen und Fashion mit einem Klick auf den Button bei meinem Autorenprofil.
Wenn ich mal nicht als Open-Water-Diver unter Wasser bin, dann tauche ich in die Welt der Fashion ein. Auf den Strassen von Paris, Mailand und New York halte ich nach den neuesten Trends Ausschau und zeige dir, wie du sie fernab vom Modezirkus alltagstauglich umsetzt.