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Die unendliche Geschichte mit dem Terrazzo-Trend
von Pia Seidel
Regelmässig teile ich mit dir Dinge, die auf meiner Merkliste landen, weil sie dir vielleicht auch zusagen. Diese Woche sind es Objekte aus Terrazzo, die farbiger als gewohnt daher kommen.
Wann immer ich in Italien bin, laufe ich am liebsten von einem Terrazzo-Boden zum nächsten. Dazwischen bleibe ich lange stehen und betrachte den gesprenkelten Bodenbelag genauer. Anders als im Museum darf ich bei diesem Kunstwerk nämlich ganz nah ran. Das nutze ich aus. Auch bei Accessoires und Möbeln, die aus Terrazzo bestehen, interessieren mich die Details, ohne jeglichen Sicherheitsabstand. Und das auch in unserem Sortiment. Unter dem Begriff Terrazzo findest du zahlreiche Produkte im gesprenkelten Look.
Wie kaum ein anderes Material schickt dich Terrazzo regelmässig auf Entdeckungsreise. Was von Weitem noch wie eine homogene Fläche wirkt, ist aus der Nähe betrachtet eine Mischung aus zahlreichen Marmor-, Kies- oder Glassplittern. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Steingusstechnik eine der ältesten Formen des Recyclings ist. Lange bevor es den Begriff «Recycling» in unserem Sprachgebrauch gab, wurde der Bodenbelag Terrazzo in der Antike aus Bauresten hergestellt. Dank einem Bindemittel wie Zement werden diese zu einer neuen Masse, die auch noch gut aussieht: Sobald Terrazzo geschliffen und poliert wird, kommen die einzelnen Farbtupfer zum Vorschein. Das kommt in der Architektur und im Design an und wird sich nie ändern.
Obwohl Terrazzo aus der griechischen und römischen Antike stammt, ist er heute überall auf der Welt vertreten. Im Produktdesign momentan vor allem im Norden: Marken wie Zuiver, Hübsch und HK Living setzen den recycelten Rohstoff gerne ein, um daraus Accessoires und Möbel zu machen. Häufig gibt die Farbe des Bauschutts den Ton an. Es können aber auch Pigmente beigemischt werden. Das wurde wahrscheinlich beim Tisch Terra von Normann Copenhagen gemacht. Ob Rosa, Mintgrün oder Hellblau – die Designs sind mit ihren Bonbonfarben zum Anbeissen. Dennoch empfehle ich nur, sie zu betrachten. Der hochfeste Beton würde deinen Zähnen vermutlich nicht guttun.
«Pias Präferenzen» gibt’s auch nächste Woche. Ich zeige dir dann wieder ausgewählte Objekte von der Merkliste, mit denen du dein Zuhause stilvoll gestalten kannst.
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.